KPC in der Charité: Multiresistenter Darmkeim infiziert fünf Patienten

Von Nicole Freialdenhoven
4. März 2013

In der Berliner Charité wurden nun multiresistente Darmkeime nachgewiesen, die bereits in Sachsen für eine Erkrankungswelle sorgten. Der Keim KPC lässt sich mit herkömmlichen Antibiotika nicht behandeln, sodass die Ärzte auf ein älteres Antibiotikum zurückgreifen, das eigentlich nicht mehr verwendet wird, weil es starke Nebenwirkungen auslösen kann.

KPC ist vor allem in Südeuropa weit verbreitet und sorgte zwischen 2010 und 2012 an der Uniklinik Leipzig für eine Serie schwerer Erkrankungen, die insgesamt 30 Todesopfer forderte. Gesunde Menschen leben problemlos mit dem Keim im Darm, doch wenn er in die Blutbahn gelangt, löst er bei immungeschwächten Personen schwere Infektionen aus.

Im Virchow-Klinikum von Berlin, das zur Charité gehört, sind derzeit fünf Patienten betroffen. Eine Frau verstarb im Februar, die den KPC-Keim im Blut trug, doch die Ärzte führen den Tod auf ihre fortgeschrittene Krebserkrankung zurück.

Im Virchow-Klinikum werden schwerstkranke Patienten mit Multiorganversagen oder Blutvergiftungen aus Nord- und Ostdeutschland behandelt. Die fünf betroffenen Patienten wurden von den anderen Patienten der Intensivstation isoliert und werden in Einzelpflege betreut.