Krebs ist für Männer kein Gesprächsthema

Von Dörte Rösler
26. Juli 2013

Männer erkranken zwar häufiger an Krebs, sie suchen aber seltener Rat und reden auch nur ungern darüber. Während Frauen sich meist aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen, schalten Männer bei der Diagnose Krebs auf Autopilot.

Experten sehen die Ursachen im traditionellen Männerbild. So seien Männer darauf programmiert, Ängste und Konflikte zu verdrängen oder mit sich allein auszumachen. Außerdem seien sie eher bereit, sich der Autorität von Ärzten unterzuordnen - sie hinterfragen seltener Therapien und informieren sich kaum über alternative Behandlungsmöglichkeiten.

Besonders deutlich zeigt sich dies bei Krebsformen wie Hodentumoren oder Prostatakrebs, die die Männlichkeit beeinträchtigen. Obwohl die Medizin hier mittlerweile ein breites Spektrum an Therapieverfahren anbietet, entscheiden sich männliche Patienten in aller Regel für die traditionell empfohlene Operation. Diese komme dem männlichen Wunsch nach einer schnellen und einfachen Lösung am weitesten entgegen.

Falls es unter der Therapie zu Komplikationen oder Rückschlägen kommt, neigen Männer eher zur Resignation. Auch darin zeigt sich ein Unterschied zu Frauen, die ihre Selbstheilungskräfte durch positive Gedanken besser mobilisieren können.