Krebsbehandlung der Zukunft: die Immuntherapie als Hoffnungsträger

Statt die Krebszellen selbst zu bekämpfen, soll das Immunsystem unterstützt werden

Von Cornelia Scherpe
16. April 2015

Die Bestrahlung und die Chemotherapie sind neben dem chirurgischen Entfernen von Tumoren derzeit die zwei großen Teilgebiete der Krebsbehandlung. Allerdings bringen beide Methoden teils lebensgefährliche Nebenwirkungen mit sich und helfen dabei längst nicht jedem Patienten.

Hinzu kommt die gute Anpassungsfähigkeit der Krebszellen. Immer wieder entwickeln die bösartigen Zellen Resistenzen gegen eine Therapie und werfen die Forschung damit wieder zurück.

Hoffnungsträger Immuntherapie

Viele Onkologen sind sich sicher, dass die Zukunft der Krebsbehandlung unter einem anderen Stern stehen wird. Die noch recht junge Teildisziplin der Immuntherapie stellt sich mehr und mehr als Hoffnungsträger heraus. So manche Fachärzte glauben bereits heute, dass sie die Krebsbekämpfung der Zukunft ist.

Die Immuntherapie geht die Behandlung der Patienten dabei von einer anderen Seite an. Statt die Krebszellen selbst zu bekämpfen, greift sie dem Immunsystem des Menschen unter die Arme.

Man weiß inzwischen aus der Forschung, dass Krebszellen nicht nur Resistenzen gegen Wirkstoffe entwickeln können, sondern ein zweites perfides Talent haben: Sie tricksen das Immunsystem aus. So werden die Abwehrkräfte hilflos und können die körperfeindlichen Zellen nicht mehr bekämpfen. Die Immuntherapie soll dem entgegenwirken und damit das Gleichgewicht wieder zu Gunsten der Abwehrkräfte verschieben.

Vor- und Nachteile

Die gute Wirksamkeit wurde bereits am schwarzen Hautkrebs belebt. Unter einer Standardtherapie sterben die Patienten derzeit innerhalb von sechs Monaten. Mittels Immuntherapie leben dagegen auch nach zwei bis sogar drei Jahren noch gut 50 Prozent der Patienten.

Einen Nachteil hat die neue Behandlungsoption aber auch: die Therapie macht das Immunsystem nicht nur gegen Krebszellen stark, sondern versetzt es allgemein in einen sehr aktiven Zustand. Das wiederum kann Nebenwirkungen zur Folge haben. Viele