Kriminalfall nach 132 Jahren gelöst

Nach 132 Jahren wurde ein Mord an einer betuchten Witwe dank moderner Technik gelöst

Von Ingo Krüger
6. Juli 2011

Akte zu, Fall erledigt. Und das nach 132 Jahren. So lange brauchte Scotland Yard um den Mord an einer reichen Witwe aufzuklären. Chefermittler Clive Chalk sagte, es zeige sich, dass gute alte Detektivarbeit, historische Aufzeichnungen und technischer Fortschritt zusammen auch die verwickelsten Fälle aufklären können.

Im Jahre 1879 hatte eine Haushälterin ihre Arbeitgeberin nicht nur getötet, sie hatte sie sogar in kleine Teile zerlegt und diese anschließend in einem großen Topf gekocht. Teile des Fleisches hatte sie anschließend in die Themse geworfen, das abgetropfte Fett an arme Kinder verteilt. Der Schädel der Ermordeten blieb jedoch vorerst spurlos verschwunden.

Die Hausdame hatte sich das Gebiss ihrer Chefin angeeignet und getragen. Ihre Identität konnte sie damit dennoch nicht verschleiern. Die Polizei fasste sie und ein Gericht verurteilte sie zum Tode durch den Strang.

Letztes Beweisstück entdeckt

Nun kam der Schädel doch noch zum Vorschein. Bei Arbeiten im Garten des britischen Tierfilmers und Naturforschers David Attenborough im Londoner Stadtteil Richmond fand man Knochen, die Scotland Yard dank modernster Technik der vor 132 Jahren Getöteten zuordnen konnte. Nun kann die Polizei den Fall endgültig zu den Akten legen.