Kühe melken statt an Drogen denken: Ein Bauernhof hilft Ex-Süchtigen

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2013

Viele Menschen kämpfen sehr hart, um von einer bestehenden Drogensucht wegzukommen. Wer es endlich geschafft hat und sich selbst als "clean" bezeichnen darf, der hat es noch immer nicht leicht. Die Rückfallquote ist leider sehr hoch, sodass auch bei Ex-Süchtigen die Gefahr besteht, dass die Droge wieder Teil ihres Lebens wird.

Es gibt jedoch verschiedene Therapiemodelle, die den Ex-Junkies dabei helfen sollen, die neue Willensstärke auf Dauer zu behalten. In Oberhessen gibt es einen Bauernhof, der das auf sehr unkonventionelle Weise tut. Die Besucher auf dem Hof werden in die täglichen Aufgaben einbezogen und lernen so das Leben auf den Bauernhof kennen. Dabei gehen Dinge wie Spaß und Ablenkung Hand in Hand mit harter Arbeit und Disziplin.

Das Leben auf dem Gut ist sehr anstrengend und genau das ist sowohl hilfreich als auch befreiend. Die Ex-Süchtigen sind jeden Tag mit sinnvollen Tätigkeiten beschäftigt, arbeiten auf ein Ziel zu und erleben ein Gemeinschaftsgefühl. Nebenbei ist auch die tägliche Arbeit mit den Tieren für viele einfach schön. All das macht dieses Therapiekonzept zu einer idealen Hilfestellung für die bedürftigen Menschen.

Wer sich wirklich ernsthaft der Therapie verpflichtet, der beugt sich auch sehr strengen Regeln. So ist es für Teilnehmer in den ersten sechs Monaten der Therapie untersagt, zu Familie und Freunden Kontakt aufzunehmen. Dies dient der Sicherheit der Patienten, damit sie eventuellen negativen Kontakt vermeiden. Einen Fernseher für private Ablenkung gibt es erst nach fünf Jahren. Wer sich jedoch entscheidet, diese Therapie zu machen, hat gute Chancen, sich selbst einen großen Gefallen zu tun.

Wer auf dem Bauernhof lebt, berichtet von einer guten Entwicklung und bereut selten, dass er oder sie diesen Schritt getan hat. Auch der Hofinhaber freut sich über den Erfolg des Projekts und bietet weiterhin seine Hilfe an.