Künstliche Befruchtung: Die ethnische Herkunft entscheidet über den Erfolg mit

Von Cornelia Scherpe
12. November 2013

Viele Menschen, die sich ein Kind wünschen und auf natürlichem Weg nicht Eltern werden, können sich inzwischen für eine In-vitro-Befruchtung entscheiden. Durch diesen künstlichen Weg werden die Chancen in vielen Fällen stark gesteigert, wobei ein Erfolg natürlich auch vom Arzt nicht garantiert werden kann. Es gibt diverse Faktoren, die über die zu erwartende Erfolgsrate mitbestimmen und ein Faktor ist offenbar auch die ethnische Herkunft.

In-vitro-Befruchtung oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion

Zumindest kommt eine aktuelle Studie zu diesem Schluss, nachdem die Daten von rund 1.500 Frauen ausgewertet wurden. Alle wollten gern schwanger werden und entschieden sich zwischen den Jahren 2006 und 2011 für den Gang zum Arzt. Die Hälfte entschloss sich am Ende für eine In-vitro-Befruchtung. Die übrigen Frauen wählten die intrazytoplasmatische Spermieninjektion, kurz ICSI. Anders als bei der In-vitro-Befruchtung wird hier das Sperma unmittelbar injiziert, sodass die Erfolgschance noch höher ist.

Die Teilnehmerinnen der Studie waren zu 85 Prozent Europäerinnen, die übrigen 15 Prozent waren Asiatinnen, Afrikanerinnen oder stammten aus dem Nahen Osten. Als man daher zwei ethnische Untergruppen bildete, fiel den Forschern auf, dass es hier einen enormen Unterschied gab. Bei den Europäerinnen wurden 44 Prozent der Frauen sofort schwanger, in der zweiten Gruppe dagegen nur 35 Prozent. Im Detail konnten die Asiatinnen zu 38 Prozent sofort schwanger werden, bei den Afrikanerinnen 23,3 Prozent und bei jenen aus dem Nahen Osten gerade einmal 21,4 Prozent.

Ethnische Herkunft hat Einfluss auf den Erfolg der künstlichen Befruchtung

Weshalb genau die ethnische Herkunft einen derart großen Einfluss hat, ist den Forschern bisher nicht klar. Sie denken jedoch, dass der kleine aber entscheidende Unterschied direkt in der Gebärmutterschleimhaut zu suchen ist. Bereits beim Einsetzen der befruchteten Eizelle haftete dieser bei 37,4 Prozent der Europäerinnen sofort. In der zweiten Gruppe war dies nur in 22,6 Prozent der Fälle so.