Kulturzerstörung in Afghanistan: Buddhistische Mönche protestieren gegen Kupferabbau

Von Nicole Freialdenhoven
15. November 2012

Bereits 2001 machte Afghanistan negative Schlagzeilen, als die fanatische Taliban die weltberühmten Buddha-Statuen von Bamiyan sprengen ließ. Nun ist Afghanistan wieder Ziel buddhistischer Wut geworden: Der 1500 alte buddhistische Klosterkomplex Mes Aynak soll gesprengt werden. Diesmal steckt jedoch kein religiöser Fanatismus dahinter, sondern handfeste wirtschaftliche Interessen: Ein chinesisches Unternehmen will ab Dezember mit dem Abbau eines riesigen Kupfervorkommens unter dem Kloster beginnen.

Während Archäologen versuchen, bis dahin noch möglichst viele Spuren zu sichern, regt sich in den buddhistischen Ländern Asiens nun der Protest gegen den Abriss von Mes Aynak. Hunderte Mönche aus Thailand, Sri Lanka und Burma haben dem Hauptsitz der Unesco in Bangkok eine Petition übergeben mit der Bitte, Mes Aynak auf die Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen um den Abriss zu verhindern.

Auch in Afghanistan regt sich der Widerstand. Eine Petition der Association for the Protection of Afghan Archaeology will bis Ende November 200.000 Unterschriften sammeln um die archäologischen Schätze des Landes besser zu schützen. Ob sie sich durchsetzen ist fraglich: Afghanistans Regierung hofft auf Milliardengewinne durch die Erschließung der weltweit zweitgrößten Kupfermine unter den Ruinen.