Kurz vor der Erkältungssaison - Kinderärzte warnen vor Hustensäften

Von Nicole Freialdenhoven
14. September 2012

Nicht alle rezeptfrei erhältlichen Hustensäfte und Erkältungsmittel können von Kleinkindern und Säuglingen bedenkenlos eingenommen werden, warnen deutsche Kinderärzte. Sie beziehen sich damit vor allem auf ältere Antihistaminika, die in anderen europäischen Ländern und in den USA längst vom Markt genommen wurden, aber in Deutschland weiterhin in den Apotheken verkauft werden.

Diese Antihistaminika, die eigentlich gegen Allergien entwickelt wurden, wirken auf das Gehirn ein und können bei Kindern zu stundenlanger Müdigkeit tagsüber und zu Konzentrationsstörungen führen, in seltenen Fällen auch zu Halluzinationen. Säuglinge und Kleinkinder laufen sogar Gefahr einen Herz-Kreislauf-Kollaps zu erleiden.

Zu den Wirkstoffen, vor denen Kinderärzte nun warnen, gehören unter anderem Doxylamin, das in Mereprine-Sirup gegen Schlafstörungen enthalten ist und in Sedaplus Hustensaft, sowie Diphenhydramin und Dimenhydrinat, die in den Mitteln Vomex A und Emesan gegen Übelkeit enthalten sind. Das bei Eltern beliebte Wick MediNait enthält sogar einen ganzen Cocktail bedenklicher Zutaten wie Doxylamin, Ephedrin, Dextromethorphan und Paracetamol.

Sind Kinder so stark erkältet, dass sie Medikamente benötigen, sollte auf moderne Antihistaminika zurückgegriffen werden und in jedem Fall der Arzt oder Apotheker um Rat gebeten werden.