Laryngitis gastrica - die Kehlkopferkrankung wird oft falsch therapiert

Von Cornelia Scherpe
14. September 2012

Laryngitis gastrica ist der medizinische Fachausdruck für eine Erkrankung des Kehlkopf. Hier sind aber nicht Viren oder Bakterien am Werk. Es handelt sich vielmehr um ein Problem mit aufsteigendem Magensekret, das die Schleimhaut beim Kehlkopf beschädigt und so zu Entzündungen führt. Betroffene werden vom Arzt in vielen Fällen falsch therapiert, wie nun eine Studie aus Schweden zeigt.

Insgesamt wurden 122 Betroffene via Fragebogen interviewt. Alle waren zwischen 2000 und 2008 behandelt worden und in der Regel hatte ihr Arzt ihnen Protonenpumpenhemmer verschrieben. Das sind Mittel, die aktiv gegen die Magensäure wirken und damit Dinge wie Sodbrennen unter Kontrolle bringe sollen. 85 Prozent der Patienten hatten diese Mittel bekommen. Was bei 40 Prozent der Patienten aber ausgeblieben war, war eine Magenspiegelung. Diese Untersuchung wird zur genauen Diagnose angewandt.

Die Patienten wurden im Schnitt vier Jahre nach der Einnahme der Medikamente befragt und daher konnte man auch erheben, ob es ihnen inzwischen besser ging. Bei insgesamt 63 Prozent war das Behandlungsergebnis nicht zufriedenstellend. Diese Personen hatte immer noch Beschwerden. Vor allen Dingen die für die Krankheit charakteristische Heiserkeit war nicht verschwunden. Auch saurer Geschmack und Sodbrennen war für viele weiterhin ein Problem. Dennoch nahmen noch immer 40 Prozent der Patienten die verschriebenen Medikamente. 30 Prozent gaben sogar an, dass sie die Dosis selbst steigerten, wenn es ihnen schlechter ging.

Die Erheber der Studie gehen daher davon aus, dass die Vergabe von Mitteln gegen Sodbrennen nicht die erste Wahl sein sollte und die Patienten vor allen Dingen nach dem Rezept nicht allein gelassen werden sollten.