Laut Weltgesundheitsbericht wird die Menschheit immer älter, dafür aber kränker

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2012

Die WHO hatte einen Auftrag an die IHME, die "Health Metrics and Evaluation", erteilt, um einmal zu erfahren, wie es insgesamt um die Gesundheit der Menschen bestellt ist. Diese Ergebnisse liegen nun vor und geben einige Aufschlüsse. Es wird bereits auf den ersten Blick sichtbar, dass sich die Lebenserwartung der Menschheit im allgemeinen verlängert hat.

Vergleicht man die Jahre 1970 und 2012, so werden Männer nun im Schnitt 11,1 Jahre älter, was ihre Lebenserwartung auf 67,5 Jahre setzt. Bei Frauen ist der Unterschied mit zwölf Jahren noch etwas größer. Sie werden nun im Schnitt 73,3 Jahre alt. Ignoriert man allerdings dieses allgemeine Bild und schaut sich die einzelnen Regionen der Welt getrennt hat, wird ebenfalls deutlich, dass die Lebenserwartung längst nicht bei allen gestiegen ist.

Noch immer sind es die ärmeren Länder, die keinen so guten Schnitt erhalten. Die Lebenserwartung in Haiti beträgt bei Frauen gerade einmal 43,6 Jahre. Männer sterben noch früher und werden durchschnittlich nur 32, 5 Jahre alt.

Das längere Leben bezahlt die Menschheit allerdings mit einem Mehr an Krankheiten. Besonders die nichtansteckenden Leiden werden immer mehr. Dazu zählen sämtliche Formen von Krebs, Diabetes und Adipositas. Auch Herzkrankheiten und Gefäßleiden rücken immer weiter vor. Insgesamt gehen zwei von drei Toten auf diese genannten Krankheiten zurück. Das bedeutet im Vergleich zu 1990 eine Steigerung der Fälle um 38 Prozent.

Global gesehen lassen sich diese nicht ansteckenden und chronisch verlaufenden Krankheiten vermehrt in den westlichen Ländern finden. In östlichen Regionen hat man dagegen mit Infektionen zu kämpfen.