Lebensmittel-Industrie: Eidotter von Käfig-Hühnern werden dunkel gefärbt

Von Frank Hertel
4. November 2011

Professor Gerhard Jahreis arbeitet an der Universität Jena und ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Thüringen. Er sagt, dass in der EU 320 Zusatzstoffe als unbedenklich eingestuft worden sind und in der Nahrungsmittelindustrie auch eingesetzt werden, allerdings wären diese Stoffe nicht auf Wechselwirkungen mit anderen Stoffen, zum Beispiel Medikamenten, getestet worden.

Er stellte einen Zusatzstoff vor, der im Eidotter eingesetzt wird. Die Käfig-Hühner bekommen einen Farbstoff gefüttert, der den Dotter dunkler werden lässt. Bei normal lebenden Hühnern ist der Eidotter im Winter viel heller, weil die Hühner kein frisches Gras fressen können. Im Frühjahr ist dann der Eidotter der freilebender Hühner dunkler. Bei heutigen Käfig-Hühnern in der Legebatterie wäre der Eidotter eigentlich ganz hell, aber der Farbbstoff im Hühnerfutter lässt ihn ganz normal aussehen.

Es gäbe zahlreiche Beispiele aus der heutigen Lebensmittelindustrie, die nicht nur moralisch bedenklich, sondern teilweise auch gesundheitsgefährdend wären, so Jahreis.