Lebensmittel spielen bei der Übetragung von Toxoplasmose eine größere Rolle als Katzen

Von Melanie Ruch
7. Dezember 2011

Toxoplasmose ist für gesunde Menschen in der Regel ungefährlich. Eine Infektion verläuft meist ohne Symptome, macht den Menschen aber ein Leben lang immun gegen den Erreger. Bei immungeschwächten Menschen und Föten sieht das jedoch anders aus. Die Folgen einer Infektion für das ungeborene Kind reichen von einer Fehlgeburt bis hin zu Folgeschäden an den Augen oder am Gehirn. Als der britische Biologe William Hutchison in den 60ern herausfand, dass der Toxoplasmose-Erreger von Katzen auf den Menschen übetragen werden können, wurden die Vierbeiner vor allem von Schwangeren gemieden. Dabei befinden sich die Erreger, wenn überhaupt, im Kot der Tiere und damit im Katzenklo, wie man heute weiß. Schwangere sollten das Katzenklo daher nur mit Handschuhen reinigen. Wesentlich häufiger als durch Katzenkot infizieren sich Menschen aber durch Lebensmitteln mit dem Toxoplasmose-Erreger, weiß Andrea-Romana Prusa von der Wiener Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

Die Einzeller befinden sich häufig auf Obst und Gemüse, sowie auf rohem Fleisch. Um einer Infektion vorzubeugen, sollten Schwangere daher besonders penibel bei der Essenszubereitung, der Lagerung und der Handhygiene sein. Temperaturen ab 70 oder minus 20 Grad töten die Erreger ab. Obst und Gemüse sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen und Fleisch immer gut durchgebraten werden. Damit Schwangere und vor allem ihre ungeborenen Kinder besser vor Toxoplasmose geschützt sind, sollten Schwangere seit der Einführung des Mutter-Kind-Passes routinemäßig auf Toxoplasmose getestet werden, was jedoch nicht von allen Ärzten eingehalten wird. In Österreich infizieren sich daher zwischen 70 und 90 Schwangere pro Jahr mit Toxoplasmose, so Prusa.