Lebensversichererer verdienen durch Staatsanleihen kein Geld mehr
Staatsanleihen bringen Versicherern aktuell nur noch 0,08 Prozent Zinsen für sechs Monate ein
Die Anbieter von Lebensversicherungen stehen vor großen finanziellen Schwierigkeiten - das wird sich auch auf die Rendite für die Anleger auswirken. Selbst jahrzehntelangen Beitragszahlern, die in eine Kapitallebensversicherung investiert haben, soll möglicherweise nun weniger Geld ausgeschüttet werden.
Staatsanleihen bringen den Versicherern kaum noch Rendite ein
Der Grund sind Staatsanleihen, die stets als verlässliche Anlageform galten, den Versicherern selbst aber inzwischen kaum noch Rendite einbringen. Sie sind staatlich gezwungen, einen Großteil des Geldes in Anleihen zu stecken.
Aktuell bringen diese allerdings für sechs Monate nur noch magere 0,08 Prozent Zinsen vom Staat ein. Nun haben die Versicherer sich an den Staat gewandt und gebeten, die Gewinnausschüttung an den Kunden bei Vertragsende herunter schrauben zu können.
Reserven sind "Luftgewinne"
Ein Problem ist auch, dass es sich bei den Reserven der Versicherer um sogenannte "Luftgewinne" handelt: Nämlich solche, die sich aus den Kursen der Anleihen errechnen, welche aber eigentlich nur bei einem vorzeitigen Verkauf der Papiere zutrage kommen würden. Die Versicherer halten die Papiere allerdings, im Unterschied zu privaten Investoren, meist bis zum Ende der Laufzeit. Die Gewinne, mit denen gerechnet wird, sind also meist gar nicht da.