Leberschäden durch Hepatitis und HIV - Männer öfter betroffen

Von Cornelia Scherpe
29. Juni 2012

Die Infektion mit dem HI-Virus ist oft nur der Beginn einer Reihe von Problemen. Wer HIV-positiv ist, hat auf Dauer ein stark geschwächtes Immunsystem und wird anfällig für diverse Leiden. In zehn Prozent aller Fälle erkranken Männer und Frauen gleichzeitig an Hepatitis B. Grund für diese Kombination ist der Infektionsweg, der bei beiden Krankheiten ähnlich ist. Wer sich durch ungeschützten Sex mit HIV infiziert, bekommt auch schneller von einem Partner Hepatitis.

Eine Studie hat nun gezeigt, dass Männer und Frauen zwar in etwa gleich oft von der Kombi-Infektion betroffen sind, doch die Männer scheinen häufiger in der Folge an Leberschäden zu leiden. Ermittelt wurde dies in einer Studie aus Österreich.

Untersucht wurden 110 Patienten beider Geschlechter, die jeweils an HIV und an Hepatitis B erkrankt waren. Bei allen kam die HAART-Therapie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Therapie, die den HI-Virus unter Kontrolle bringen und gleichzeitig gegen Hepatitis B wirkt. Die Studie konnte zum ersten Mal zeigen, dass Frauen auffallend besser auf die Therapie reagieren. Bei ihnen sinken die nachweisbaren Viren im Körper schneller. Erst nach einem gewissen Zeitraum gleicht sich die Erfolgsquote der Männer mit der von Frauen an.

Offenbar wüten die Viren bei den Männern schlimmer. Das zeigte auch die Vorabuntersuchung der Patienten. Noch bevor die Kombi-Therapie gestartet wurde, reagieren Männer und Frauen anders auf ihre Infektionen. Bei Männern kommt es zu einer höheren Konzentration der Viren und daher auch zu aggressiveren Schäden im Inneren des Körpers. Die Folge sind meist schwerwiegendere Leberprobleme.