Legehennen dürfen Schnäbel behalten: Pilotprojekt in Norddeutschland startet

Tierschützer kritisieren schlechte Haltungsbedingungen von Legehennen

Von Nicole Freialdenhoven
17. November 2014

Legehennen haben es in Deutschland nicht leicht: Zu wenig Platz in sterilen Anlagen und ein kurzes Leben sind ihr Los. Was nur wenige Menschen wissen, ist, dass späteren Legehennen schon als Küken der Schnabel gekürzt wird. Damit soll verhindert werden, dass die erwachsenen Hühner später in den engen Ställen aufeinander losgehen.

Tierschützer kritisieren schlechte Haltungsbedingungen

Die schmerzhafte Prozedur erfolgt per Laser oder mit einer heißen Klinge - sehr zum Ärger von Tierschützern, die kritisieren, dass die Tiere schlechten Haltungsbedingungen angepasst werden, statt die Haltungsbedingungen auf das Wohl der Tiere anzupassen.

Schnabelkürzen soll verboten werden

Niedersachsen will dies nun ändern: Bis 2017 soll ein allgemeines Verbot für das Schnabelkürzen durchgesetzt werden. In einem ersten Pilotprojekt dürfen 46.000 Legehennen in einem Betrieb in Vechta ihre Schnäbel behalten.

Außerdem erhalten sie besseres Futter und Picksteine um die Schnäbel zu wetzen. Überwachung per Kamera soll dabei helfen, mögliche Kämpfe zwischen den Hennen zu verhindern.

Eier-Preise bleiben trotzdem stabil

Die Eier der Hennen kommen in die Regale ausgewählter Rewe- und Penny-Filialen in Niedersachsen, Hamburg und Bremen, so die Neue Osnabrücker Zeitung. Die Preise sollen dabei stabil bleiben, so dass die Verbraucher ohne Mehrkosten das Leben der Hühner positiv beeinflussen können.