Lego-Trend: Immer mehr Waffen in den beliebten Lego-Sets

Auch die einst unschuldigen Legoprodukte bauen mehr und mehr auf Gewalt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. Mai 2016

Beim Blick in die Regale der Spielzeuggeschäfte denken wohl viele Eltern an die gute alte Zeit zurück, in der sich der Nachwuchs mit ein paar Bauklötzen und Murmeln zufrieden gegeben hat und sich auf einfachste Weise stundenlang beschäftigen konnte. Fragt man Kinder in der heutigen Zeit, stehen - zumindest bei den Jungs - Videospiele sicherlich ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala, was vielen Eltern gegen den Strich geht, da teilweise schon die Kleinsten brutale Schießereien auf dem PC oder Fernseher-Bildschirm bevorzugen.

Gut, dass sich bei diesem gewaltsamen Angebot auch noch traditionsreiches Spielzeug auf dem Markt hält - könnte man zumindest meinen, wenn es um das dänische Unternehmen und den weltweit größten Spielzeughersteller Lego geht, der bereits seit vielen Jahrzehnten Groß und Klein mit seinen Angeboten eine Freude macht. Doch wie es scheint, müssen auch die Lego-Hersteller auf Gewalt und Waffen setzen, um in der Spielzeug- und Spielewelt mithalten zu können.

Knapp ein Drittel des Lego-Sortiments enthält Waffen

An der University of Canterbury (Neuseeland) hat ein Team um den Wissenschaftler Christoph Bartneck diesen Trend einmal näher untersucht und das Lego-Sortiment, welches zwischen 1978 (hier gab es im Set einer Ritterrüstung zum ersten Mal eine Waffe) und 2014 auf den Markt gebracht wurde, hinsichtlich der gewaltsamen Eigenschaften ausgewertet.

Das Ergebnis: 30 Prozent der heutigen Lego-Baukästen enthalten Waffen.

In einem zweiten Versuch untersuchte man die Inhalte der Lego-Kataloge und kam zu dem Schluss, dass etwa 40 Prozent der Bilder als gewaltsam beschrieben werden können.

Bartneck zufolge zieht Lego mit dieser Entwicklung mit der Masse mit, denn wer heutzutage dem unüberschaubaren Spielzeugangebot standhalten und vor allen Dingen auffallen möchte, der muss aufregende und neue Produkte präsentieren. Das Wettrüsten dürfte also auch bei dem Hersteller der einst unschuldigen bunten Bausteine weitergehen.