Leguane als Lifestyle-Haustiere: Tierheime müssen anbauen

Von Nicole Freialdenhoven
28. Dezember 2012

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Reptilien, die als Haustiere gehalten werden, stetig an. Doch viele Tierliebhaber merken erst später, dass sie mit der Haltung überfordert sind, wenn die niedlichen kleinen Echsen aus der Tierhandlung später die ganze Badewanne füllen oder sich die winzige Jungschlange zum Drei-Meter-Monster auswächst.

Die Folge: Den Tierheimen in Deutschland geht der Platz für Reptilien aus, die von ihren Besitzern abgegeben werden. Mehrere Tierheime in Deutschland mussten schon spezielle Reptilienstationen anbauen oder die vorhandenen Kapazitäten ausbauen, um die Nachfrage zu decken. Dazu kommt die hohe Dunkelziffer an ausgesetzten Tieren.

Nur wenige Fälle, zum Beispiel bei entwischten großen Schlangen oder Echsen, werden publik gemacht, viele kleinere Tiere verschwinden unerkannt in der Natur, wo sie keine Überlebenschancen haben.

Tierschützer appellieren an Tierfreunde, Reptilien nicht als "Lifestyle-Haustiere" an Anfänger zu verschenken, die nicht wissen, wie exotische Schlangen, Leguane oder gar geschützte Spezies artengerecht gehalten werden. Auf den ersten Blick wirken sie wie anspruchslose Haustiere, die wenig Futter oder Auslauf brauchen, doch dafür bringen Exoten viele andere Ansprüche an die artengerechte Haltung mit.