Leichte Watschen sind OK: Hälfte der Österreicher ohrfeigt Nachwuchs

Über den erschreckenden Jahresbericht der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit

Von Nicole Freialdenhoven
1. Februar 2013

50% der österreichischen Eltern bekennen sich auch heute noch dazu, dem Nachwuchs ab und zu eine leichte Ohrfeige zu verpassen. 16 Prozent bekennen sich sogar zu schwereren körperlichen Strafen wie den "Po versohlen". Dies ergab der Jahresbericht der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, der nun vorgestellt wurde. Lediglich 30% der Eltern war bekannt, dass mittlerweile ein Gewaltverbot bei der Erziehung herrscht.

Schutz vor sexuellen Übergriffen

Ebenso die Zahl der sexuellen Übergriffe liegt nach wie vor hoch: Jedes zehnte Kind in Österreich ist danach von schwerem sexuellen Missbrauch betroffen. Jedes Jahr werden etwa 800 Fälle zur Anzeige gebracht, doch nur bei einem Fünftel kommt es wirklich zu einer Verurteilung. Über 11.000 Kinder leben nicht mehr bei ihren Eltern, sondern sind fremduntergebracht um sie zu schützen.

Negativer Spitzenreiter

Auch um die Gesundheit der österreichischen Jugend ist es dem Bericht zufolge nicht gut bestellt: Ein Drittel der 15-jährigen trinkt regelmäßig Alkohol, während jedes fünfte Kind entweder unter Essstörungen oder Übergewicht leidet.

Bei 17% wurde eine chronische Erkrankung oder Behinderung festgestellt: Besonders erschreckend: Bei der Gewalterfahrungs- und Raucherrate unter 15-jährigen ist Österreich europaweit führend.