Lepra ist noch längst nicht ausgerottet

Von Frank Hertel
30. Januar 2012

Joseph Kawuma arbeitet bei der WHO als Lepra-Experte. Er sagt, dass die Zahl der Lepraerkrankungen weltweit im Jahr 2003 noch bei 515.000 lag, im Jahr 2010 lag sie knapp unter 230.000. Es sei also ein Rückgang zu verzeichen, allerdings stelle die Krankheit in vielen Ländern trotzdem immer noch ein großes Problem dar.

Bei Kindern sei die Zahl der Neuerkrankungen konstant geblieben. Viele Betroffene würden viel zu spät zum Arzt gehen, weil sie berechtigte Angst vor Diskriminierung hätten. Immer noch würden Leprakranke oft als "Aussätzige" betrachtet und aus der Gemeinschaft verstoßen.

Die Krankheit würde durch Tröpcheninfektion übertragen, ihre Inkubationszeit betrage bis zu fünf Jahre, meist treffe sie die Ärmsten der Armen, sagt Kawuma. Am verbreitetsten sei Lepra in Brasilien und Indien.

Am 29. Januar ist Welt-Lepra-Tag.