Letzte Überlebende der Beginengemeinschaft ist jetzt verstorben
Im 13. Jahrhundert haben sich in Europa Frauen oder auch Männer zu häuslichen Gemeinschaften, wie bei den Orden, zusammengeschlossen. Dabei wurden die Frauen als Beginen und die Männer als Begarden bezeichnet. Wie die Ordensschwestern lebten die Beginen in Keuschheit und Armut, sie haben beim Eintritt in die Gemeinschaft oftmals auf ihr gesamtes Vermögen verzichtet, und verdienten ihren Lebensunterhalt mit Handarbeit.
Bei den Beginen handelt es sich ausschließlich um Laien, die keiner Ordensgemeinschaft angehören, aber sie hatten auch immer die Möglichkeit wieder in das bürgerliche Leben zurückzukehren. Deshalb wurden sie zur Zeit der Inquisition auch verfolgt, doch zu Beginn der frühen Neuzeit wurden sie innerhalb der Kirche integriert oder schlossen sich der Reformation an.
Jetzt ist am vergangenen Sonntag in Belgien die letzte Begine, die 91-jährige Belgierin Marcella Pattyn verstorben. Weil sie fast blind war, wollte sie seinerzeit kein Orden aufnehmen und so schloss sie sich im Jahr 1960 dieser häuslichen Beginengemeinschaft im belgischen Kortrijk an. Im Jahr 2005 zog sie dann dort aus und ging in ein Altersheim, wo sie nun verstarb.