Lieber Freund als Feind - verschiedene Bakterien schließen sich im Körper zusammen

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2012

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Bakterien. Eigentlich würde man erwarten, dass sie als Feinde gegeneinander kämpfen, damit die stärkste Art sich in Ruhe im Körper des Wirts ausbreiten kann. Doch in der Realität ist das gar nicht so. Die Bakterien sind lieber Freunde und bilden regelrechte Koalitionen.

Britische Forscher konnten dies nachweisen und zeigen auch, warum die Bakterien sich zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschließen. Man wies nach, dass durch die Koalitionen die Ressourcen des Wirts zu 100 Prozent ausgenutzt werden können. Indem man nicht gegeneinander sondern miteinander arbeitet, kann man den neuen Lebensraum perfekt nutzen und verschenkt nichts. Die verschiedenen Arten unterlassen nicht nur den Kampf gegeneinander, sondern passen auch ihre Ernährung aneinander an. So können sie zusätzlich die Ausscheidungsprodukte des Stoffwechsels anderer Bakterien mitnutzen. Die Informationen über dieses bessere Zusammenleben gaben die Bakterien auch an die späteren Generationen weiter.

Insgesamt beobachtete man das Verhalten von über 70 Generationen. Die neuen Bakterien hatten dabei die Informationen zur geforderten Lebensweise genetisch übertragen bekommen. Selbst die Forscher waren überrascht, wie effektiv dieses Mini-Ökosystem funktionierte.