Lizenz zum Singen: Nicht jeder darf in der Pariser Metro auftreten

Von Nicole Freialdenhoven
28. Dezember 2012

Wer schon einmal mit der Pariser Metro durch den Untergrund gefahren ist, hat sie vielleicht schon einmal erlebt: Die Musiker, die das Warten an den Stationen mit ihren Darbietungen versüßen. Von jungen Rockmusikern, die ihre E-Gitarre samt Verstärker mitschleppen, über zahllose Edith Piaf-Kopien bis zu ganzen Männerchören ist alles dabei.

Doch was kaum jemand weiß: Um in der Pariser Metro aufzutreten, bedarf es einer Genehmigung der Pariser Verkehrsbetriebe RATP. Zweimal pro Jahr dürfen sich junge Musiker beim Casting der RATP um eine der begehrten Lizenzen bewerben. Und nicht nur die: Auch "alte Hasen" müssen sich jedes Jahr aufs Neue der Jury präsentieren.

Diese besteht aus Angestellten der RATP und aus Passagieren. Bei der Audition darf jeder Bewerber zwei verschiedene Stücke präsentieren - ob Volkslieder oder Punk ist dabei unwichtig. Pro Jahr erhalten etwa 300 der ingesamt gut 1000 Bewerber anschließend die begehrte Lizenz zum Singen.

Die lizensierten Musiker spielen nur an ausgewiesenen Plätzen in den Metro-Stationen der Pariser Innenstadt. Wer sich ohne Lizenz hinstellt oder gar in den Metro-Waggons selbst Musik macht, muss Strafe zahlen, wenn er erwischt wird. In den Bahnen selbst ist das Musizieren verboten.