Love-Mobile in Niedersachsen in der Kritik: CDU fordert mehr Sperrgebiete

Von Nicole Freialdenhoven
19. Juli 2013

Die Love-Mobiles sind überall in Niedersachsen zu finden: Wohnmobile, die in der Provinz an Landstraßen geparkt sind und in denen Prostituierte ihre Dienste anbieten. Die niedersächsische CDU fordert nun mehr Sperrgebiete um die wachsende Zahl der Love-Mobile im Land einzudämmen.

Auch die Gleichstellungsbeauftragte im Bezirk Lüneburg fordert mehr Engagement: Im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg sei keine einzige Gemeinde als Sperrzone ausgewiesen, ärgert sich Anne Behrends.

Das Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiter (Bufas) sieht die Forderung nach neuen Sperrgebieten jedoch kritisch: Werden mehr Landstraßen als Sperrgebiete ausgewiesen, würden die Prostituierten mit ihren Wohmobilen tiefer in abgelegene Wiesen und Waldgebiete gedrängt - dort, wo sie ihren Freiern ausgeliefert sind und niemand ihnen im Notfall zur Hilfe kommen könnte.

Auch die niedersächsische Polizei sieht sich machtlos: Solange Prostitution nicht verboten ist und es keine konkreten Beschwerden gegen die Love-Mobile gibt, kann sie nicht aktiv werden. Solange die Wohnwagen angemeldet seien, handele es sich schließlich um ein legales Gewerbe. Ein Sprecher wies zudem die Behauptung zurück, dass die Zahl der Love-Mobile stetig wachsen würde. Seit 2004 seien es in Niedersachsen nicht mehr geworden.