Luftfilter im Seniorenheim: Weniger Feinstaub sorgt für sinkenden Blutdruck

US-Forscher konnten in einem Seniorenheim Erkenntnisse über die Auswirkung von Feinstaub auf den Blutdruck erlangen

Von Cornelia Scherpe
15. Oktober 2018

Feinstaub ist längst zu einer Todesursache geworden und die Luftverschmutzung nimmt seit Jahren nicht ab, sondern immer weiter zu. Weltweit arbeiten Forscher daher daran, Feinstaub und seine Auswirkungen besser zu verstehen. Gleichzeitig wird an Ideen gearbeitet, um die Luft für Menschen wieder gesünder zu machen. Ein Team aus den USA hat sich mit der Frage beschäftigt, ob Luftfilter in Häusern und Wohnungen einen guten Beitrag leisten können. Dafür arbeiteten sie mit einem Seniorenheim in Detroit zusammen.

Feinstaubbelastung im Seniorenheim

Das Gebäude steht unmittelbar im Zentrum der Großstadt, deren Atemluft mit 9,3 µg/m3 Feinstaub belastet ist. Im Gebäude selbst lag der Wert mit 17,5 µg/m3 noch einmal deutlich höher. Die Forscher stellten aber nicht nur Messgeräte in einzelnen Räumen auf, sondern befestigten sie auch an der Kleidung der Seniorinnen und Senioren, um die Durchschnittsbelastung beim Bewegen innerhalb des Gebäudes zu messen: Hier kam man auf 15,5 µg/m3. All diese Werte liegen damit noch unterhalb der Grenze, die von der Weltgesundheits­organi­sation (WHO) mit 25 µg/m3 angegeben wird.

Die Forscher nutzten mobile Luftreiniger, die entweder einen niedrig-effizienten Hepa-Filter oder einen hoch-effizienten Hepa-Filter besaßen und stellten sie in den Wohnräumen von 40 Seniorinnen und Senioren auf. Die niedrig-effizienten Filter senkten die Feinstaubbelastung um 31 Prozent, die hoch-effizienten Geräte schafften sogar 53 Prozent.

Bessere Blutdruckwerte dank Luftfilter

Messungen des Blutdrucks der Bewohner/innen vor und nach der Installation der Geräte zeigte eine Besserung der Systole um 3,2 mm Hg und der Diastole um 1,5 mm Hg. Betrachtete man nur die 19 Personen, die an Adipositas litten, war die Wirkung sogar noch stärker: Der systolische Blutdruck besserte sich um 7,5 mm Hg, der diastolische Blutdruck um 2,9 mm Hg.

Interessant und für die Forscher derzeit noch nicht erklärbar: der schwächere Hepa-Filter erzielte insgesamt eine deutlich bessere Wirkung als sein großer Bruder. Betrachtete man nur diese Teilgruppe, ging die Systole um 3,4 mm Hg zurück, in der anderen Teilgruppe waren die Unterschiede so gering, dass sie nicht aussagekräftig waren.