Lungenentzündung und hoher Blutzucker - das Sterberisiko steigt

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Eine Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, ist nie ganz ungefährlich. In der Regel kann ein Mensch mit normalem Immunsystem und genügend Bettruhe die Krankheit aber dank Antibiotika und co. problemlos durchstehen. Allerdings hat eine Studie nun ergeben, dass nicht wie bisher angenommen vor allen Dingen chronisch Kranke und Senioren bei einer Lungenentzündung sterben können, sondern auch Menschen mit einem hohen Blutzucker. Hierbei ist auch nicht die Rede von Diabetikern. Deren Risiko ist zwar automatisch auch größer, doch selbst wenn der erhöhte Zuckerwert unter der kritischen Diabetiker-Grenze liegt, ist die Gefahr bereits deutlich gestiegen.

Ermittelt wurde dies in einer Studie, die Krankenhauseinweisungen bei einer Pneumonie untersuchte. 16 Prozent der Fälle waren bei Diabetikern aufgetreten und leider verstarben auch besonders viele dieser Patienten. Ihr Risiko, die ersten drei Monate nach der Lungenentzündung nicht zu überleben, war um das 2,47-Fache erhöht. Doch auch Patienten ohne Diabetes hatten ein messbar größeres Risiko, wenn ihr Blutzucker auch nur leicht erhöht war. Hier war die Gefahr für den selben Zeitraum immerhin noch um 56 Prozent erhöht.

Mediziner debattieren nun darüber, ob diese Ergebnisse nahe legen, bei jedem Menschen mit hohen Blutzuckerwerten und einer auftretenden Lungenentzündung radikal den Blutdruck zu senken. Zwar könnte das die Todesfälle minimieren, doch auf der anderen Seite muss man mit neuen Komplikationen rechnen.