Luxusobst für den Geschenkekorb - Japan und die Edelfrüchte

Japanische Geschäftskunden erhalten Luxusware in Form von Früchten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Juni 2017

Geschenke für wertgeschätzte Arbeitskollegen und Geschäftskunden - in Japan üblich. Wer sich in diesem Zusammenhang von seiner spendabelsten Seite zeigen möchte, greift in den Obstkorb, zumindest dann, wenn es sich um Früchte eines bestimmten Obstwarengeschäftes in Tokio handelt. Dessen Manager hat sich auf den Verkauf von luxuriösem Obst spezialisiert.

Besondere Wachstumsbedingungen

Die verschiedenen Obstsorten wachsen unter ganz bestimmten Bedingungen, nicht etwa wie gewöhnliche Früchte: sie werden in klinisch reinen Hightech-Räumen angebaut. Sauerstoffgehalt, Luftfeuchtigkeit und Temperatur unterliegen genauesten Kontrollen, dabei reifen beispielsweise Erdbeeren unter LED-Licht. Es gibt weder Schädlinge noch Wachstumseinbußen aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen.

Dabei zählt Qualität, statt Quantität: Bei Melonen beispielsweise schneiden Bauern einen großen Teil der Pflanzen ab, um weniger Früchten möglichst viele Nährstoffe zukommen zu lassen. Damit Melone und Co. letztendlich hochpreisig verkauft werden können, müssen sie in Form, Farbe und Gewicht perfekt sein.

Qualität hat ihren Preis

Mittlerweile haben auch viele Bauern den Trend des Edelobstes für sich entdeckt und bauen beispielsweise lediglich Erdbeeren an, die später für umgerechnet acht Euro pro Stück verkauft werden können. Für eine Melone muss man nicht selten 220 Euro übrig haben. Bei einer Luxusobst-Auktion wurde ein Paar Yubari-Melonen sogar für einen stolzen Preis von umgerechnet 12.000 Euro verkauft.

Auch der Händler des besagten Geschäfts in Tokio greift bei solchen Versteigerungen gerne mal zu; die gekauften Melonen verschenkt er jedoch weiter, und zwar an eine Grundschule. Von finanziellem Verlust ist dabei nicht die Rede, denn durch solche Geschenkaktionen erhält er die mediale Aufmerksamkeit, die er braucht, um neue Kunden zu gewinnen. Diese bestehen übrigens zum größten Teil aus Geschäftskunden, was nicht verwundert, schließlich ist der Obstwarenhändler von zahlreichen Großbanken umgeben. Obst hat damit enorm an Bedeutung gewonnen; Anbau und Verkauf der edlen Früchte sind zu einem sehr lukrativen Geschäft des Landes geworden.