Lysetherapie für alle - Lyse sollte Standardttherapie bei Schlaganfällen werden

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2012

Bei der sogenannten Lysetherapie handelt es sich um eine gezielte Auflösung einer Thrombose. Bei dieser hat ein Gerinnsel dazu geführt, dass ein Gefäß blockiert ist und der Blutfluss nicht mehr ausreichend gegeben ist. Je nach betroffenem Organ oder betroffener Körperpartie kann das andere Auswirkungen haben. Bekannte Formen der Thrombosen sind der Schlaganfall und der Herzinfarkt.

Um Patienten zeitnah zu helfen und so die langfristigen Schäden gering zu halten, kann die Lysetherapie angewandt werden. Dabei wird ein Wirkstoff injiziert, der das Gerinnsel auflösen kann uns so das Blut wieder frei durch das Gefäß fließen lässt. Diese Therapie ist allerdings noch nicht zur Standardtherapie geworden. In vielen Fällen ziehen Mediziner die konventionellen Methoden vor und vergeben Medikamente. Dies wurde nun von zwei Fachgesellschaften kritisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (kurz DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (kurz DSG) sehen keinen Grund, weshalb die Lyse nicht zur Standardtherapie werde sollte. Gerade bei Schlaganfällen kann sie durch das schnelle Beseitigen des Gerinnsels den Patienten vor schweren neurologischen Schäden bewahren. Je eher das Gehirn wieder normal mit Blut versorgt wird, desto geringer Fallen die geistigen Beeinträchtigungen aus.

Viele Mediziner meiden die Lysetherapie aber aus Gründen, die die Fachgesellschaften als falsch ansehen. Sorgen um Nebenwirkungen wie etwa eine starke Hirnblutung sind ihrer Meinung nach ein einkalkulierbares Risiko, wenn zuvor der Patient eingehend untersucht wurde. Der Nutzen bleibt in der Regel größer als die potentielle Gefahr.