Mädchen mit Magersucht zeigen auch Anzeichen von Autismus

Von Heidi Albrecht
27. August 2013

Ein britisches Forscherteam um den Autismusexperten Simon Bahren-Cohen haben festgestellt, dass magersüchtige Mädchen zahlreiche autistische Persönlichkeitseigenschaften haben. Viele dieser jungen Mädchen zeigen einen Hang zur Ordnung und Systematik. Hinzu kommt die sehr hohe Konzentration auf das eigene Körpergewicht, die Aufnahme von Kalorien und die Betrachtung der eigenen Figur.

Ähnlich wie bei Autisten neigen die magersüchtigen Mädchen zu einem sehr Ichbezogenen Verhalten, engen Blickwinkeln und einem starren Handeln. Darüber hinaus fehlt es ihnen oft an Mitgefühl, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Aktuell werden Magersüchtige ausschließlich aufgrund ihrer Essstörung behandelt, da sie unter sehr starkem Untergewicht leiden. Das Forscherteam hat nun 1.600 "normale" Mädchen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren beobachtet und Mädchen mit Magersucht. Bei den Magersüchtigen war es jede Fünfte, die autistische Eigenschaften hatte. Diese Erkenntnis soll zukünftig neue Therapien ermöglichen.