Männliche Jugendliche leiden unter verzerrter Selbstwahrnehmung

Übergewicht wird häufig unterschätzt

Von Nicole Freialdenhoven
5. Januar 2015

Während weibliche Teenager ihren Körper akribisch unter die Lupe nehmen und jedes Gramm zu viel als Katastrophe wahrgenommen wird, verhält es sich bei ihren männlichen Altersgenossen oft umgekehrt: Ein Drittel der männlichen Jugendlichen unterschätzt das eigene Gewicht und hält sich trotz Übergewicht für gesund.

Dies ergab eine spanische Studie in Barcelona, für die 597 Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren befragt wurden. 65% von ihnen waren normalgewichtig, 19% übergewichtig und 7% sogar adipös. 8% galten hingegen als untergewichtig.

So falsch ist das Bild der männlichen Jugendlichen

Von den untergewichtigen Jungen hielten sich 43% für normalgewichtig und auch 40% der leicht übergewichtigen Teenager hielt sich selbst noch für normalgewichtig. Von den tatsächlich Normalgewichtigen ordneten sich 85% richtig ein, während 5% fürchteten übergewichtig zu sein.

Die falsche Selbsteinschätzung der untergewichtigen Jungen lässt sich vermutlich auf ein "schlankes, durchtrainiertes" Schönheitsideal zurückführen, dem sie zu entsprechen hoffen, so die Wissenschaftler. Bei den übergewichtigen Jungen, die sich selbst als normal einstufen, wird die Realität dagegen vermutlich erfolgreich verdrängt und durch ihr Wunschbild ersetzt, wenn sie in den Spiegel schauen.