Magenverkleinerung - Versprechungen, dicke Kohle und das Prinzip Hoffnung

Bei Wunsch nach Gewichtsverlust nicht ohne Veränderungen den Weg der Magenverkleinerung wählen

Von Viola Reinhardt
26. März 2009

Immer mehr Menschen leiden unter einem starken Übergewicht, das sich mit verlaufender Zeit bis zur Adipositas, der Fettsucht, ausweiten kann. In der Regel tritt ab einem bestimmten Zeitpunkt dann der Wunsch oder auch die medizinische Notwendigkeit ein, das Gewicht zu verringern.

Der Mensch als Gewohnheitstier hat es allerdings zu Beginn einer Diät recht schwer und versucht zunächst oft erst einen scheinbar einfachen Weg des Gewichtsverlustes zu wählen. Einer dieser Wege ist die Magenverkleinerung und wird von vielen Chirurgen als probates Mittel propagandiert, um schnell und dauerhaft abzunehmen.

Tatsache oder Geldmacher?

Laut dem Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e.V. in Köln wird hier das Geld mit zumeist leeren Versprechungen gemacht, weshalb die Gesellschaft sowohl Patienten als auch Ärzte dazu aufruft, diese Form der "Diät" einmal genauer zu betrachten und auch in Frage zustellen.

So betont der Vorsitzende Sven-David Müller, dass auch Fettsüchtige dauerhaft Gewicht verlieren können ohne auf eine derartige Operation auszuweichen. Eine Ernährungsumstellung in der Kombination mit viel Bewegung und Entspannungstechniken, führt früher oder später zu einem gesunden Körpergewicht und sollte als erste Maßnahme durchgeführt werden. Auch bei einer OP kommt der Diätwillige nicht um eine Ernährungsumstellung herum und unterliegt zudem einem erhöhten Risiko dieser Operation.

Ein Eingriff, der dem Patienten unter dem Strich nicht viel bringt, allerdings den Chirurgen zu äußerst guten Umsätzen verhilft, denn die Kassen tragen in der Regel die OP-Kosten nicht und der Patient zahlt den Wunsch nach Schlankheit aus der eigenen Tasche. Eingehende Gespräche mit dem behandelnden Arzt sollten deshalb für Fettsüchtige ebenso selbstverständlich sein als auch ausreichende Informationen über dieses Thema einzuholen, bevor sie sich zu diesem Schritt entschließen.