Malariamittel Chloroquin: Erfolgreich im zweiten Anlauf

Von Nicole Freialdenhoven
25. Oktober 2012

Viele Jahre lang galt der Wirkstoff Chloroquin als wichtigste Waffe im Kampf gegen Malaria und wurde weltweit als günstige Alternative zu Chinin eingesetzt. Dann kam die Ernüchterung: Der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum begann gegen Chloroquin resistent zu werden. Ab der 90er Jahre war der Wirkstoff fast vollständig wirkungslos geworden und konnte nicht mehr als Malaria-Medikament eingesetzt werden.

Nun scheint sich das Blatt jedoch wieder zu wenden: Ein internationales Forscherteam untersuchte von 2009 bis 2011 im Senegal insgesamt 11.500 Blutproben von Kindern, die an Malaria erkrankt waren. Bei 70% von ihnen zeigten sich die Malaria-Erreger wieder empfindlich gegenüber Chloroquin, so dass der Wirkstoff wieder als günstiges Heilmittel eingesetzt werden kann.

Auch in anderen afrikanischen Ländern wie Kenia, Mosambik und Tansania wurden die ersten Erfolge mit der erneuten Verwendung des Medikamentes erzielt. Die Forscher hoffen nun, dass der günstige Wirkstoff wieder zur Bekämpfung von Malaria tertiana und Malaria quartana eingesetzt werden kann. Für Malaria tropica muss jedoch weiterhin Chinin verwendet werden.