Mammografie und PSA - Stiftung Warentest prüft Tests zur Krebsvorsorge

Mammografie und PSA - überschätzte Wirkung von Frauen und zu viele Fehldiagnosen für Männer

Von Laura Busch
24. November 2010

Immer wieder stehen die Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchung zum Schutz vor Krebskrankheiten auf dem Prüfstand. So befragten Wissenschafter des Max-Planck-Instituts jetzt 10.000 Personen aus neun Ländern der EU unter anderem zum Thema Früherkennung.

Wirkung der Mammografie von vielen Frauen überschätzt

Ihren Ergebnissen zufolge überschätzen dabei rund 92 Prozent der Frauen in Deutschland die Wirkungsmächtigkeit von Mammografien, denn eine solche Untersuchung rettet im derzeitigen bundesweiten Durchschnitt nur 17 von 17.000 Frauen das Leben. "Wir haben nichts Besseres", bedauert Würstlein vom Brustzentrum der Uniklinik Köln.

Die Stiftung Warentest, die aktuell Vorsorgetests für Krebskrankheiten auf den Prüfstand gestellt hat, empfiehlt die Mammografie nur für Frauen von 50 bis 70 Jahren.

Häufige Fehldiagnosen beim PSA-Test

Auch der Test um einen eventuellen Anstieg beim Prostata-spezifischen Antigen (PSA) festzustellen, sind umstritten. Mit dem PSA-Wert soll bei Männern die Prostatakrebs-Gefahr abgeschätzt werden. Stiftung Warentest bemängelt hier die hohe Wahrscheinlichkeit von Fehldiagnosen.

"Ich kenne keinen Urologen über 40, der seinen PSA-Wert noch nicht kontrolliert hat", erklärt hingegen Sebastian Rogenhofer, Oberarzt an der Uniklinik Bonn. Ab 40 Jahren solle man den PSA-Wert feststellen lassen, appelliert der Arzt.