Mangel an Erzieherinnen immer eklatanter

Von Anna Miller
25. Juli 2014

In Deutschland haben Kinder ab dem zweiten Lebensjahr einen rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindereinrichtung. Ob Kindergarten, Krabbelgruppe oder Tagesmutter ist dabei völlig egal. Doch der Anspruch bringt nur wenig, wenn es - wie momentan - an Erzieherinnen fehlt, die sich um die Kinder kümmern können und die die frühkindliche Bildung voran treiben.

Optimale Kinderentwicklung durch Betreuung in Kleinstgruppen

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen in Deutschland 120.000 Erzieherinnen. Dadurch kann eine gute frühkindliche Bildung garantiert werden, wie für die weitere Entwicklung der Kinder allerdings sehr wichtig ist. Um ein sinnvolles und pädagogisch hochwertiges Tagesprogramm in den Einrichtungen anbieten zu können, sollten pro Erzieherin nur 3 Kinder unter drei Jahren vorhanden sein. Über drei Jahre dürften es nicht mehr als 8 Kinder sein.

Fehlende finanzielle Mittel sind die Ursache

Die Realität sieht aber leider etwas anders aus. So muss eine Erzieherin in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise im Schnitt 15 Kinder unter drei Jahren betreuen. In Sachsen Anhalt sind es sechs Kinder und in Bremen nur drei Kinder. Und auch bei den Kindern über drei Jahren sieht es nicht wirklich besser aus.

Höchste Zeit also, dass die Politik etwas daran ändert. Denn Hauptgrund für den Fachkräftemangel ist wie meist das liebe Geld. Um die fehlenden 120.000 Erzieherinnen ausbilden und einstellen zu können, werden pro Jahr 5 Milliarden Euro zusätzlich benötigt. Die Summe würde die jetzigen Personalkosten um rund 30% anheben.