Maschine ahmt erstmalig zu 100 Prozent den natürlichen Gang nach

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2012

Maschinen können schon vieles leisten, doch in vielerlei Hinsicht sind sie dem Können des menschlichen Gehirns noch lange nicht ebenbürtig. Das lässt Forscher aber nicht verzagen und so versuchen sie ihre Maschinen immer weiter zu perfektionieren.

Einen - im wahrsten Sinne des Wortes - großen Schritt ist Forschern aus den USA nun gelungen. Sie schafften es zum ersten Mal, dass eine Maschine den natürlichen Gang des Menschen haargenau nachahmen konnte. Bisher sahen solche Versuche eher wackelig, langsam und verzehrt aus. Der jetzt entwickelte Prototyp bewegt sich jedoch so flüssig wie ein Mensch. Das ist eine große Errungenschaft, denn das Nervensystems eines Menschen muss sehr spezifische Signale an die Muskeln weitergeben, damit wir gehen können. Flüssige Bewegung sind nur durch Feinabstimmung und einen reibungslosen Ablauf der Muskeltätigkeit möglich. Das leistet nun auch die Maschine.

Darin wurde umgesetzt, was man über das Gehen beim Menschen weiß, nämlich das viele Befehle nicht vom Gehirn selbst kommen, sondern von einem Nervenknoten im Rückenmark. Diesen nennt man den "zentralen Mustergenerator", oder auch ZMG. Er ermöglicht automatische Bewegungen, sodass wir nie aktiv darüber nachdenken müssen, wie wir die Füße und Beine zu heben haben.

Die biologisch korrekte Kopie soll helfen, die Grundlagenforschung zu vervollständigen und natürlich hofft man, dass gelähmte Patienten von diesem Fortschritt bald profitieren können. Indem man nun genau studieren kann, wie die Nervenübertragung funktioniert, kann man den aufrechten Gang beim Menschen besser verstehen und den Verlust vielleicht kompensieren lernen.