Masern sollen bis zum Jahr 2010 in Europa der Vergangenheit angehören

Genügend Impfungen sollten Masern bis 2010 in Europa ausrotten, doch das Ziel ist in Gefahr

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. Januar 2009

Das Ziel, die Masern, eine hoch ansteckende Krankheit, bis zum Jahr 2010 auszurotten, ist leider in Gefahr, weil zu wenig Impfungen dagegen erfolgen. In einem britischen Medizin-Journal berichten dänische Wissenschaftler unter Leitung von Mark Muscat vom staatlichen dänischen Impfinstitut darüber.

Die Wissenschaftler haben die Daten aus den 27 EU-Ländern und auch den angrenzenden Ländern ausgewertet. In den Jahren 2006/2007 wurden 12.132 Fälle von Erkrankungen an Masern gemeldet, wobei davon 85 Prozent in den Ländern Rumänien, Deutschland, Großbritannien, Italien und der Schweiz vorkamen. Meistens waren Kinder betroffen, die entweder überhaupt keine oder nur unvollständige Impfungen bekommen haben. Deshalb sei die Impfung sehr wichtig, wie auch die Wissenschaftler betonen.

Kinder sollen lieber mehrmals als gar nicht geimpft werden

Man will eigentlich bis zum Jahr 2010 die Masern in Europa ausrotten und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb, dass mindestens 95 Prozent aller Kinder zwei Mal geimpft werden sollen. In Deutschland haben sich in den Jahren 1996 bis 2003 nur 70 Prozent der Kinder gegen Masern impfen lassen. Mittlerweile ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen, aber leider immer noch zu wenig.

In der Schweiz liegt die Bereitschaft zur Impfung bei 82 Prozent, in Italien stieg sie in den letzten Jahren auf 90 Prozent, aber in Finnland ist sie schon seit langem bei stolzen 95 Prozent.

Dass Masern keine reine Kinderkrankheit sind, beweisen die Zahlen, denn 2006 und 2007 war jeder fünfte Erkrankte älter als 20 Jahre und die Hälfte im Alter zwischen 5 und 20 Jahren, wobei 80 Prozent auch keine Impfung hatten. Aber auch gab es sieben Tote, die an den Masern verstarben, auf der ganzen Welt sterben täglich 540 Menschen daran, meistens kleine Kinder.