Mecklenburg-Vorpommerns neue Wildtiere: Nandus erobern weitere Lebensräume

Südamerikanische Nandus finden im Norden Deutschlands eine neue Heimat

Von Nicole Freialdenhoven
7. November 2014

Der Nandu ist ein straußenähnlicher Laufvogel, der eigentlich in Südamerika beheimatet ist. Mittlerweile gibt es jedoch auch in Mecklenburg-Vorpommern eine stabile wildlebende Population, die sich immer weiter ausbreitet.

Tierschützer zählen über hundert Vögel, die vor allem in einem Gebiet südlich der A20 und östlich des Ratzeburger Sees und der Wakenitz leben. Da Gewässer die weitere Wanderung gen Westen verhindern, breiten sich die Nandus nun scheinbar nach Osten aus.

Nandupopulation hat ihren Ursprung in Zuchtgehege

Ursprünglich stammten die aus Südamerika importierten Nandus aus einem Zuchtgehege bei Lübeck, aus dem einige Exemplare ausbüxten. Weil die Züchter dachten, dass die Tiere in freier Wildbahn keine Überlebenschancen hatten, überließ man sie ihrem Schicksal. Doch die Nandus überlebten nicht nur, sie vermehrten sich sogar fröhlich im frischen Grün der Felder und Wiesen.

Milde Winter sorgten für rasche Vermehrung

Solange es nicht zu schneereichen Wintern kommt, haben die Nandus keine Probleme mit ihrer neuen Heimat, stellten Tierschützer fest. Sie zählen die Population zweimal im Jahr um zu sehen, wie viele neue Tiere im Sommer geboren wurden und wie die Vögel durch den Winter gekommen sind. Die letzten milden Winter haben dann auch wesentlich zur "Bevölkerungsexplosion" unter den Nandus beigetragen.