Medikament Bendectin wird von der Amerikanischen Gesundheitsbehörde wieder zugelassen
Im Jahr 1956 kam das Medikament Bendectin in Amerika auf den Markt, das gegen das sogenannte Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum) von Ärzten verordnet wurde. Aber im Jahr 1983 wurde es vom Markt genommen, nachdem auch ein australischer Arzt dieses Medikament als Risiko für Fehlbildungen bei den Neugeborenen, wie seinerzeit auch Contergan, einstufte.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hatte jedoch damals dieses Risiko bezweifelt und da der Hersteller das Medikament freiwillig am Markt genommen hatte, auch keine weiteren Schritte mehr unternommen. Jetzt, 30 Jahre später, soll also das Medikament wieder zugelassen werden, wobei ein kanadischer Hersteller im kommenden Juni dies unter dem Namen "Diclegis" auf den Markt bringen will.
Das ursprüngliche Medikament enthielt einmal den Wirkstoff Doxylamin und das Spasmolytikum Dicycloverin sowie noch das Vitamin B6, doch wurde schon 1976 das Spasmolytikum nicht mehr zugesetzt, weil es unwirksam war. In Deutschland hieß das Medikament damals "Lenotan".
Wie die FDA empfiehlt, soll das neue Medikament abends in einer Dosis von zwei Tabletten eingenommen werden und wenn die Beschwerden anhalten, könnte die Dosis bis zu vier Tabletten täglich ohne Risiko erhöht werden. Als mögliche Nebenwirkungen werden eine erhöhte Schläfrigkeit genannt, die durch das Doxylamin verursacht wird.