Medikament Pioglitazon steigert das Risiko für Blasenkrebs

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2012

Bei Pioglitazon handelt es sich um ein Medikament, das an Menschen mit Diabetes verschrieben wird. Die enthaltenden Wirkstoffe sorgen dafür, dass das Gewebe im Körper wieder sensibler auf das Hormon Insulin reagiert. Insulin wirkt bei Menschen mit Diabetes bekanntlich weniger als normal, was die Krankheit schlussendlich auslöst. Indem das Gewebe für Insulin wieder sensibler wird, soll das Hormon in die Lage versetzt werden, den zu hohen Blutzucker wieder leichter zu senken. Die Idee hinter Pioglitazon ist zwar sehr gut, allerdings hat das Medikament auch Nebenwirkungen.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie hoch das Risiko auf Blasenkrebs ist, wenn man über längere Zeit mit Pioglitazon therapiert wird. Die Studie spricht von einer erhöhten Gefahr, wenn man das Antidiabetikum für mindestens zwei Jahre genommen hat und dies in einer 2-Jahres-Gesamtdosierung von 28.000 mg.

Für dieses Ergebnis waren 115.727 Patienten von 1988 bis 2009 betreut worden. Alle hatten das Antidiabetikum eingenommen. 470 dieser Menschen erkrankten im Schnitt nach 4,6 Jahren an Tumoren in der Blase. Diese Zahl klingt im ersten Moment klein, doch da es sich bei Blasenkrebs um eine eher seltene Krebsform handelt, ist das gehäufte Auftreten innerhalb dieser Gruppe doch sehr auffällig. Statistisch ausgedrückt handelt es sich um eine Risikosteigerung von 40 Prozent. Warum genau das Medikament den Krebs zu fördern scheint, sollen weitere Studien nun klären.