Medikamente gegen Alkoholismus - Zwei haben sich bereits bewährt

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2014

Die Abhängigkeit vom Alkohol betrifft leider viele Menschen und viel zu oft werden die Folgen des jahrelangen Konsums unterschätzt. Dabei haben viele Studien schon gezeigt, dass Alkoholismus diverse Krebsformen fördern kann, häufiger Grund einer Leberzirrhose ist und zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten führen kann.

Eine jüngste Studie aus den USA zeigte, dass von sieben Todesfällen bei Männern ein Fall auf Alkoholismus zurückgeführt werden kann. Bei Frauen liegt die Quote bei einem von 13 Todesfällen. Es ist daher extrem wichtig, den Betroffenen zu helfen und ihnen beim Weg in die Abstinenz mit diversen Therapien zur Seite zu stehen.

Kombination von psychologischer Therapie und Medikamenten

Die wenigsten Menschen, die von Alkoholismus betroffen sind, befinden sich in einer Behandlung mit Medikamenten. Standard ist eher der Aufenthalt in einer Entzugsklinik und die Hilfe durch psychologische Betreuung. Dennoch gibt es Medikamente gegen Alkoholismus, die allerdings immer in Kombination mit einer Therapie durch den Psychologen verordnet werden. Eine Meta-Studie aus den USA belegt nun auch deren gute Wirksamkeit.

Untersucht wurden die drei Wirkstoffe "Naltrexon", "Acamprosat" und "Disulfiram". Naltrexon kann demzufolge einem von zwölf Alkoholikern beim Weg zur Abstinenz erfolgreich unterstützen. Bei Acamprosat liegt die Wirksamkeit nur bei einem von 20 Patienten, was jedoch noch immer recht gut ist. Für Disulfiram, den ältesten Wirkstoff im Test, fanden die Forscher dagegen keinen Wirksamkeitsnachweis.

Zukünftiger Einsatz der getesteten Wirkstoffe

Die Meta-Studie hatte jeweils abgeschlossene Untersuchungen zu den drei Mitteln zusammengeführt und neu ausgewertet. All dies geschah auf Anfrage des US-Gesundheitsministerium. Der Grund für die Analyse ist vermutlich auch die geplante Gesundheitsreform. Die positiven Ergebnisse zu Acamprosat und Naltrexon könnten dazu führen, dass die medikamentöse Therapie bei Alkoholismus in Zukunft noch mehr Bedürftigen angeboten wird.