Medizin: Genveränderte Bakterien produzieren den Wirkstoff von Cannabis
THC (Tetrahydrocannabinol) ist ein Wirkstoff, der eigentlich aus der Cannabispflanze gewonnen wird und neben seiner Verwendung als illegale Droge häufig auch zur Symptomlinderung bei Schwerstkranken eingesetzt wird. In Deutschland ist es rechtlich jedoch verboten, den Wirkstoff direkt aus der Cannabispflanze zu extrahieren, weswegen das THC für die medizinische Verwendung aus Faserhanf kommt. "Da die Fasern weniger als 0,2 Prozent THC enthalten, ist der Produktionsprozess entsprechend aufwendig", erklärt Professor Oliver Kayser von der TU Dortmund.
Auch die Produktion von synthetischem THC ist sehr kostenintensiv und kompliziert. Nun ist es den Dortmunder Forschern jedoch gelungen, Koli-Bakterien gentechnisch so zu manipulieren, dass sie den THC-Wirkstoff produzieren. Dazu wurden dem Escherichia coli-Bakterium isolierte Gene eingesetzt, die beim Cannabis den gewünschten Stoff ausbilden. Bisher lag der Preis für ein Kilo THC bei etwa 50.000 Euro. Mit dem Verfahren würden die Kosten fortan etwa noch bei 2500 Euro pro Kilo liegen, schätzt Kayser.