Meerschweinchen als Überträger von Hautkrankheiten

Haarausfall, Kratzen und Ekzeme bei Meerschweinchen können auf Fadenpilzinfektion hindeuten

Von Katharina Cichosch
23. August 2012

Meerschweinchen zählen zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Gerade Kinder lieben die südamerikanischen Nagetiere mit dem gutmütigen Charakter heiß und innig. Dabei sollten Eltern vor dem Einzug des neuen Hausbewohners auf Nummer sicher gehen: In einigen Fällen nämlich können die süßen Kleintiere Überträger von Hautkrankheiten sein.

Übertragung sowohl auf Tier als auch auf den Menschen möglich

Konkret handelt es sich hierbei um spezielle Dermatophyten, also Fadenpilze, die Hautpilzinfektionen auslösen. Diese sind nicht artspezifisch und können daher sowohl von Tier zu Tier wie auch auf den Menschen übertragen werden.

Als typische Warnsignale gelten zum Beispiel Haarausfall, häufiges Kratzen oder Ekzeme auf der Haut des Meerschweinchens. Bei Menschen sind Juckreiz, aber auch verkrustete Ekzeme möglich.

Eine Studie der Müchener Julius-Maximilians-Universität mit 101 Tierärzten und 74 Tierbesitzern legte dar, dass immerhin in jedem vierten Fall die Infektion vom Meerschweinchen auf den Menschen übertragen wurde. Besonders häufig sind hier offenbar Kinder betroffen.

Neu zugelegtes Meerschweinchen zunächst ärztlich untersuchen lassen

Auch untereinander geben die Nagetiere den Fadenpilz schnell weiter. Experten empfehlen daher, Meerschweinchen am besten schon vor dem Einzug ins neue Heim tierärztlich untersuchen zu lassen. Das gilt insbesondere dann, wenn sich das Tier häufig kratzt oder sogar sichtbare Hautkrusten erkennbar sind.

Allerdings: Nicht in allen Fällen ist das Meerschweinchen bereits infiziert. Nicht wenige Tiere entwickeln die Hautpilzerkrankung erst im neuen Zuhause. Eine optimale Hygiene mit regelmäßiger Käfigreinigung sollte deshalb nicht nur aus Tierschutzgründen selbstverständlich sein.

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