Mehr als Ibiza und Mykonos: Die Reisebranche entdeckt Homosexuelle als Zielgruppe

Von Nicole Freialdenhoven
22. August 2012

Homosexuelle gehören zu den umworbensten Zielgruppen der Marketingleute: Sind sie doch häufig jung, wohlhabend und konsumorientiert. Auch die Reisebranche hat Schwule und Lesben als neue Zielgruppe entdeckt, die mit speziell auf sie zugeschnittenen Angeboten angelockt werden soll. Schließlich gelten Homosexuelle einerseits als sehr reisefreudig, stoßen andererseits aber im Ausland häufig noch auf Vorurteile.

Seit der Reiseveranstalter TUI 2009 das erste Magalog (eine Kreuzung aus Magazin und Katalog) speziell für eine homosexuelle Zielgruppe auflegte, haben andere Reiseveranstaltung nachgezogen. Dertour hat sogar einen eigenen Katalog veröffentlicht, in dem nur Hotels aufgeführt werden, die Schwule und Lesben explizit willkommen heißen: Die erste Ausgabe war schnell vergriffen. Für die Neuauflage sollen 60-80 weitere Hotels an verschiedenen Standorten hinzukommen.

Vor allem am Mittelmeer gibt es seit Jahren viele Hotspots, an denen sich die homosexuelle Szene im Sommer zum Feiern trifft, darunter die spanische Partyinsel Ibiza und das griechische Mykonos. In anderen Ländern dagegen werden Schwule noch immer verfolgt und mißhandelt - und das beleibe nicht nur in islamisch geprägten Ländern, wie es das Klischee will. Auch im Karibik-Paradies Jamaika wurde ein schwules Paar ins Gefängnis gesteckt. Sein Vergehen? Am Strand Händchen zu halten.