Mehr Knochenbrüche bei einer Gewichtsveränderung in den Wechseljahren

Körper reagiert während der Menopause besonders gefährlich auf Gewichtsab- und zunahmen

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2015

Bei manchen Frauen kommt es während der Wechseljahre zu deutlichen Gewichtsveränderungen. Die Mehrheit der Betroffenen nimmt an Gewicht zu. Einige verlieren aber auch im Zuge einer gewünschten Diät überschüssige Kilos und manche nehmen aufgrund chronischer Krankheiten ab.

Eine aktuelle Studie hat nun ermittelt, dass der Körper während der Wechseljahre offenbar besonders gefährlich auf Gewichtsabnahmen und Zunahmen reagiert. In der Menopause steigt dann das Risiko auf Knochenbrüche und zwar unabhängig davon, ob die Betroffene gewollt oder ungewollt abgenommen oder zugenommen hat. Jedoch spielte der Grund der Abnahme eine wesentliche Rolle dafür, welche Knochen am häufigsten eine Fraktur hatten.

Gefahr für Hüftfrakturen bei Gewichtsverlust stieg um 65 Prozent

An der Untersuchung beteiligten sich 120.000 Frauen in den Wechseljahren. Man betrachtete zunächst alle Teilnehmerinnen, die in den ersten drei Studienjahren mindestens fünf Prozent ihres Ausgangsgewichts verloren. In den weiteren elf Jahren traten bei diesen Frauen häufiger Knochenbrüche als bei Frauen ohne Gewichtsveränderung auf.

  1. Die Gefahr für Hüftfrakturen stieg um 65 Prozent.

  2. Bei Arm- und Beinbrüchen waren es neun Prozent.

Fragte man gezielt nach, ob die Abnahme gewollt oder ungewollt war, kamen nach erfolgreichen Diäten vor allen Dingen Arm- und Beinbrüche vor, bei ungewolltem Gewichtsverlust dagegen Wirbel- und Hüftbrüche.

Nun betrachtete man die Frauen, die während der Wechseljahre zugenommen hatten und auch hier war das Risiko für Frakturen nach elf Jahren verändert. Wer mindestens fünf Prozent zum eigenen Ausgangsgewicht hinzubekommen hatte,

  1. dessen Risiko auf Fuß- und Beinbrüche stieg um 18 Prozent.

  2. Das Risiko auf Hand- und Armbrüche um zehn Prozent.

Gründe für erhöhte Gefahr sehr unterschiedlich

Die Gründe für die erhöhte Knochenbruchsgefahr dürften laut der Forscher sehr unterschiedlich sein. Bei chronischen Krankheiten, die zu einem ungewollten Gewichtsverlust führen, leidet per se der gesamte Körper. Nach einer freiwilligen Diät dagegen fehlt die "Polsterfunktion" des Fettgewebes bei Stürzen.