Meningitis-Erreger mit Bakterien bekämpfen: Neue Nasentropfen getestet

In Nasentropfen enthaltene verwandte Bakterien können die Besiedlungsrate der Meningitis-Erreger senken

Von Nicole Freialdenhoven
31. März 2015

Gegen den gefährlichen Meningitis-Erreger Neisseria meningitidis haben Wissenschaftler nun möglicherweise ein neues Mittel gefunden: Ihren harmlosen Verwandten Neisseria lactamica, der in Form von Nasentropfen zum Einsatz kommt. In einer ersten Studie mit Studenten zeigte sich, dass dieses Bakterium zu einem Rückgang der Besiedlung mit den Meningitis-Erregern im Rachenraum führt. Diese ist zwar an sich nicht gefährlich, doch das Bakterium kann eine gefährliche Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen.

Für die Studie wurde bei 310 freiwilligen Teilnehmern, die an der Universität von Southampton studierten, vorab ein Rachenabstrich gemacht. Dabei wurde bei einem Viertel der Probanden bereits eine Besiedlung mit Neisseria meningitidis festgestellt. Die Probanden wurden anschließend in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine neuartige Nasentropfen mit Neisseria lactamica erhielt und die Vergleichsgruppe eine einfache Kochsalzlösung.

Nasentropfen bieten kurzfristigen Schutz

Nach einem halben Jahr zeigte sich bei den Studenten, die das Bakterium erhalten hatten, ein Rückgang des Meningitis-Erregers von 24,2 auf 14,7 Prozent. Bei den Studenten, die lediglich eine Kochsalzlösung erhalten hatten, war die Besiedlungsrate hingegen von 22,4 auf 33,6 Prozent angestiegen.

Zwar biete die Behandlung mit dem Bakterien keinen dauerhaften Schutz wie eine Impfung, erkannten die Wissenschaftler, doch zumindest im Fall einer Epidemie könnten die Nasentropfen kurzfristigen Schutz bieten und eine weitere Ausbreitung verhindern.