Migräne und die Augen - viele Betroffene landen zuerst beim Augenarzt

Migräne und Fehlsichtigkeit stehen in der Diagnostik oft nebeneinander

Von Cornelia Scherpe
5. September 2012

Man hört oft davon: die Augen verschlechtern sich schleichend und irgendwann treten die ersten Kopfschmerzen auf. Diese sind dann ein deutliches Zeichen dafür, dass das Sehen ohne Brille einfach zu anstrengend wird und man geht zur Bestimmung der Sehkraft zum Augenarzt.

Doch vielen Patienten muss dieser dann mitteilen, dass mit ihren Augen an sich alles in Ordnung ist. Es handelt sich bei ihrem Leiden um eine bisher undiagnostizierte Migräne.

Vorgehen bei Verdacht auf Migräne

Eine aktuelle Studie zeigt, wie häufig es vorkommt, dass unwissende Betroffene zuerst beim Augenarzt landen. Tatsächlich leiden 90 Prozent aller Menschen, die aufgrund von Kopfschmerzen an ihrer Sehstärke zweifeln, in Wahrheit an einer Migräne.

Migränespezialisten finden diesen Irrtum allerdings alles andere als schlimm. Auch der Hausarzt überweist bei migränetypischen Kopfschmerzen den Patienten aus Sicherheitsgründen auch einmal zum Augenarzt, damit die Augen als Auslöser ausgeschlossen werden können. Immerhin kann tatsächlich eine Sehstörung oder eine nicht sichtbare Augenentzündung vorliegen.

Für Augenärzte sei es aber beim Ausschließen dieser Gründe schon der Normalfall, den Verdacht des Hausarztes auf Migräne zu bestätigen und meist wird zur näheren Abklärung der Betroffene anschließend an einen Neurologen überwiesen. Für den Patienten zeitsparender wäre natürlich die Methode, zuerst oder zumindest parallel die Überweisung zum Neurologen auszustellen. Dass dies oft nicht so praktiziert wird, kritisieren viele Migränespezialisten, denn der Leidensweg der Betroffenen verlängert sich dadurch.