Migränepatienten leiden auch in schmerzfreien Phasen an Wahrnehmungsstörungen
Wissenschaftler der Caledonian Universität von Glasgow haben ermittelt, dass Migränepatienten auch in Phasen, in denen sie nicht an Schmerzen litten, an Wahrnehmungsstörungen leiden. Die Betroffenen haben in detailreichen Umgebungen Probleme damit, ein bestimmtes Objekt herauszufiltern. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass diese Sehstörung, bei der unrelevante optische Impressionen nicht gut ausgeblendet werden können, nur in Migränephasen auftritt.
Bei einem Test an der Universität kam man nun zur Erkenntnis, dass die Fähigkeit, nicht ausschlaggebende sichtbare Signale zu ignorieren, bei Migränepatienten gestört sei. Grund für diese Fehlfunktion, sei vermutlich die grundsätzliche Übererregbarkeit der Gehirnzellen bei Betroffenen. Unterstützt wird diese Theorie von einer wissenschaftlichen Hypothese. Diese besagt, dass bei den anfallsartigen starken Kopfschmerzen spezielle Reize eine überdurchschnittliche Zahl von Nervenzellen gleichzeitig reizen. Dieser Zustand wird dann weiterverbreitet und findet seinen Weg über die Großhirnrinde. Der Anblick detailreicher Umgebungen löst bei Migränepatienten in schmerzfreien Phasen den gleichn Vorgang aus.