"MinoLab" - Eine Blutvergiftung innerhalb einer Stunde diagnostizieren

Das mobil einsetzbare MinoLab kann Leben retten - ein Prototyp ist in Planung

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
6. Dezember 2010

Eine Blutvergiftung gilt deutschlandweit als die dritthäufigste Todesursache beim Menschen, jährlich gibt es etwa 60.000 Todesfälle.

Eine der Gründe, weshalb der Mensch an einer Sepsis stirbt, ist der, dass die Erkrankung zu spät erkannt wird. Der Patient kommt auf die Intensivstation, wo die Tests erst nach 48 Stunden Klarheit bringen können. Laut Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI in Leipzig soll es in Zukunft einfacher sein, eine Blutvergiftung zu erkennen. Die Lösung ist ein Minilabor im Format einer Chipkarte.

MinoLab zum schnellen Handeln in Notfallsituationen

Das Besondere am "MinoLab" ist die Tatsache, dass es mobil einsetzbar ist und den Notärzten bereits eine Diagnose geben kann, während der Patient ins Krankenhaus gebracht wird. Dazu wird die Karte einfach auf ein Gerät gesteckt, welches dann die Analyse startet.

Funktionsprinzip

Das Prinzip des "MinoLabs" basiert auf der Erkennung von Krankheitserregern über Magnete. Die Sepsis verursachenden Keime werden nach der Blutabnahme isoliert und auf die Karte übertragen. Auch mögliche Resistenzen gegen Antibiotika werden angezeigt.

Wie die Forscher mitteilten, könne man jedoch frühestens in zwei Jahren mit dem Prototypen rechnen.