"Miss Italia" nicht mehr bei RAI zu sehen - Veraltetes Format mit sinkenden Quoten
Nach 25 Jahren macht der italienische Fernsehsender Schluss: Der Schönheitswettbewerb "Miss Italia" wird fortan nicht mehr im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Italien zu sehen sein. Die Entscheidung wurde von unterschiedlichen Stellen begrüßt, die sonst kaum viel gemeinsam haben.
So sprach Laura Boldrini, die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer von einer zivilisierten und modernen Entscheidung, während der Vatikan befand, dass der Öffentlichkeit mit den Übertragungen der Miss-Wahl ohnehin kein Dienst getan sei.
Die Organisatoren des Schönheitswettbewerbs kritisierten den RAI dagegen und sprachen von einer "Familiensendung" wie sie in dieser Form weltweit im Fernsehen übertragen würden. Wenn überhaupt, solle der Sender das Format modernisieren: Die Moderatoren würden den Teilnehmerinnen bis heute "blöde Fragen" stellen, statt sie als schöne Frauen zu sehen, die Herausforderungen annehmen.
Zustimmung kam von der Lega Nord. Ein Sprecher sprach vom "heiligen Recht der Frauen, stolz ihre Schönheit zur Schau zu stellen". Damit scheinen die Rechtspopulisten jedoch relativ alleine da zu stehen, denn die Einschaltquoten der Miss Italia-Wahl waren in den letzten Jahren beständig gesunken. RAI-Chef Luigi Gubitosi sprach von einem veralteten Format.