Mit Antibiotika gegen Rückenschmerzen? - Ursache könnte eine Bakterieninfektion sein

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2013

Viele Menschen leiden chronisch an Rückenschmerzen. Die Schmerzen an sich sind dabei nur ein Symptom und können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Bei vielen liegen Haltungsschäden zugrunde, andere haben durch einen Bandscheibenvorfall bei einigen Bewegungen immer wieder starke Beschwerden. Forscher aus Dänemark haben nun eine ganz neue Hypothese aufgestellt, was ebenfalls zu Rückenschmerzen führen kann: eine Bakterieninfektion.

Die Idee ist zwar sehr ungewöhnlich, doch die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Akne-Bakterien durch den Körper bewegen und sich dann an einer oder mehreren Bandscheiben festsetzen. Indem sie dort siedeln, lösen sie eine Entzündung und damit immer schlimmer werdende Schmerzen aus. Falls dem wirklich so ist, könnten Betroffene von dieser Art von Rückenschmerzen ihre Beschwerden durch die Einnahme von Antibiotika beenden. Die dänischen Forscher haben genau auf diese Art versucht, ihre Hypothese zu belegen und konnten einen erstaunlichen Erfolg vermelden.

Bei Rückenleiden gibt es ein Klassifikationssystem und alle Betroffenen des Typ 1 nach der Modic-Klassifikation haben laut den Forscher mit hoher Wahrscheinlichkeit das Bakterium als Auslöser. Dies testete man in einer Studie mit 61 Personen und tatsächlich ließ sich bei 28 von ihnen ein Keim auf den Bandscheiben feststellen. Das entspricht 46 Prozent.

In einer zweiten Studie gab man 162 Patienten mit Typ-1-Rückenleiden ein Breitbandantibiotikum. Während in einer Placebogruppe keine Verbesserungen eintraten, gingen bei diesen Patienten die Beschwerden innerhalb von 100 Tagen deutlich zurück. Selbst ein ganzes Jahr nach der Einnahme der Antibiotika waren die Schmerzen noch immer messbar abgeklungen. Der Effekt hielt laut den Forschern an, da die Bakterien erfolgreich besiegt worden waren und sie der Auslöser der Schmerzen waren.