Mit Auslaufen des Patentschutzes für Viagra dürfte Potenzmitteln deutlich günstiger werden

Von Frank Sprengel
29. Mai 2013

Seit Viagra 1998 auf den Markt kam, sollen bis heute etwa 1,8 Milliarden Tabletten des blauen Potenzmittels an über 37 Millionen Männer weltweit verschrieben worden sein. Mehr als eine Million der Patienten soll alleine aus Deutschland stammen.

Demzufolge dürfte Viagra das erfolgreichste Medikament des Pharmakonzerns Pfizer sein, zumal er als Patentinhaber gewissermaßen das Monopol am Potenzmittelmarkt hat. So habe der weltweite Umsatz konzerneigenen Angaben zufolge allein im Jahr 2012 um die zwei Milliarden Dollar betragen.

Ab dem 22. Juli dieses Jahres dürfte der bis dato fulminante Erfolg aber schlagartig nachlassen, da dann der Patentschutz für Viagra in einem Großteil der Länder in Westen Europas auslaufen wird, woraufhin sich Konkurrenten mit einem eigenen Generikum am Markt etablierten könnten. Laut des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukten seien schon jetzt Generika von 28 Firmen zugelassen.

Auch Pfizer wolle ein Generikum auf den Markt bringen, das mit einem voraussichtlichen Preis von circa 2,50 Euro pro Tablette deutlich günstiger als das derzeit 10,30 Euro teure Original wäre.

Der zu erwartende Preisverfall, der in anderen Ländern, in denen der Patentschutz längst ausgelaufen ist, bereits beobachtet werden konnte, dürfte viele Patienten freuen, da selbst verschreibungspflichtige Potenzmittel als "Lifestyle"-Präparate eingestuft sind, weshalb Krankenkassen diesbezügliche Ausgaben normalerweise nicht erstatten.